Im Oktober 2006 war ich wieder im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft,
um Kraniche zu fotografieren. Auf den Flächen der Ablenkungsfütterungen stehen für
Kranichfotografen nun 3 Fotoversteckhütten zur Verfügung, die tageweise gemietet werden
können.
Anfangs war die Situation sehr schwierig, da die Kraniche äußerst mißtrauisch waren
und einen großen Bogen um die Fotoverstecke machten. Viele Fotografen hatten das Pech, nicht
einen einzigen Kranich zu Gesicht zu bekommen. Dies ist besonders bedrückend, da die
Fotohütten erst abends bei Dunkelheit wieder verlassen werden dürfen.
In der dritten Woche näherten sich die Kraniche endlich auch den Fotohütten und kamen
teilweise bis auf eine Entfernung von 30 Meter heran. Die Ursache dieser erfreulichen
Wandlung war nicht nur gestiegenes Vertrauen auf Kranichseite, sondern schlicht auch
die Tatsache, daß die meisten anderen Äsungsflächen nun schon "leer gefressen" waren.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte ich dann auch die Traumfotos realisieren, die
ich mir als Ziel der Reise vorgenommen hatte.
 
 
Auf den Fütterungsflächen sind rufende Kraniche oft zu sehen. Ein ansprechendes Foto davon
zu erstellen ist recht schwierig, denn oft sind die Kraniche zu weit entfernt oder man
entdeckt sie zu spät oder (der typische Fall) andere Kraniche verdecken den Rufer teilweise.
Hier glückte mir nun endlich auch einmal ein ästhetisch befriedigendes Bild.
 

 
Die meisten Kraniche näherten sich der Fotohütte höchstens bis auf etwa 30 Meter. Eine Familie mit
Jungvogel durchsuchte regelmäßig eine Grabenböschung auf Schnecken und kam dabei immer
wieder auf etwa 10 Meter heran. Eine wunderbare Gelegenheit, auch die angestrebten
Portraitfotos zu realisieren.
 

 
Das dritte Motiv, das mir vorschwebte, war das Festhalten der Nahrungsaufnahme in
Schnabelgröße. Begierig stürzen sich die Kraniche auf Reste von Maiskolben und picken
einzelne Körner heraus.Häufig ist zu beobachten, wie ein Elternvogel das einzelne Maiskorn
an den Jungkranich übergibt.
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