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Rainer Zelinski
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Das Wisentgehege Springe ist ein lohnendes Ziel für Besucher und Naturfotografen,
die an heimischen Wildtierarten interessiert sind. Das Gehege liegt in der Nähe der Stadt Springe,
südlich von Hannover etwa auf halber Strecke zwischen Hildesheim und Hameln.
Der Ursprung geht auf das staatliche Forstamt Saupark zurück, das 1928 ein Wisentgehege einrichtete, um den Wisent,
Europas größtes Säugetier, vor dem Aussterben zu retten. In freier Wildbahn bereits nicht mehr anzutreffen,
gab es damals nur noch 56 Tiere in Gehegehaltung.
 
In den 50'er Jahren erfolgte dann eine Erweiterung auf
zusätzliche Tierarten. Heute leben 100 Wildarten, die vornehmlich in Deutschland und
Mitteleuropa beheimatet sind, in einem 90 ha großen Gehegebereich, der durch 6 km Rundwege erschlossen ist.
Neben den in diesem Bericht aufgeführten Tierarten findet man unter anderem Przewalskipferde, Fischotter,
Biber, Luchs, Wildschweine, Sika- und Rotwild und viele Vogelarten.
 
Im angeschlossenen Falkenhof finden im Sommer täglich 2 Flugvorführungen statt. Falken, Adler und Eulen
können bei ihren Jagdanflügen beobachtet werden. Erwähnenswert ist auch die große Freiflugvoliere,
in der Weißstorch, Schwarzstorch und der Graue Kranich anzutreffen sind. Eiderenten und andere Arten wie der
Zwergsäger halten sich an einem Teich auf. Außerdem sind viele Singvogelarten wie Amsel, Buchfink und Bachstelze
zu beobachten, die als freiwillige Gäste verschiedene Brutmöglichkeiten nutzen.
 
Die Wildgehegeabschnitte sind recht naturnah gestaltet, aber gleichzeitig klein genug, daß die tierischen
Bewohner meistens auch zu beobachten sind. Im Vergleich zum Tierfreigehege im Nationalpark Bayerischer Wald
sind die Wege kurz und ohne jegliche Steigung zu bewältigen, was dem mit Gerätschaften vollgepackten
Tierfotografen sehr entgegenkommt. Etwas nachteilig ist, daß des öfteren störende Elemente wie Zäune
im Hintergrund auftreten; es ist also etwas mehr Geduld erforderlich, bis das Fotoobjekt sich gut
freigestellt präsentiert. Die Lichtverhältnisse sind ähnlich problematisch wie im Bayerischen Wald:
Der alte und reichhaltige Baumbestand bildet zwar eine malerische Kulisse, birgt aber in den
abgeschatteten Bereichen auch extreme Kontraste. Wie so oft in der Säugetierfotografie bietet ein
leicht bewölkter, etwas milchiger Himmel das beste Licht im Vergleich zum direkten Sonnenlichteinfall.
 

 
Im Wisentgehege Springe wurden bis zum Jahr 2007 insgesamt 310 Wisente geboren, also ein bemerkenswerter
Beitrag zum Erhalt dieser Tierart. Auch im Mai diesen Jahres war Nachwuchs in der Wisentherde
zu verzeichnen. Die Wisente sind typische Herdentiere und stehen oder ruhen dicht gedrängt beieinander.
Die Wisentkälber suchen wie in freier Natur Schutz und Geborgenheit in der Nähe der Herde.
 

 
Die Elche hatten auch Nachwuchs zu verzeichnen, der im Mai geboren wurde. Das Elchgehege ist recht weiträumig
und mit hohem Graswuchs bestanden, so daß die nur wenige Wochen alten Elchkinder oft kaum wahrzunehmen sind.
Bemerkenswert ist das sehr wachsame verhalten der Elchkuh. Ein Fotograf mit großem Fotorucksack weicht
vom üblichen Schema der Besucher ab und ruft die besondere Aufmerksamkeit der Elchkuh hervor. Sie stellt
sich dann dicht an den Zaun zwischen Fotograf und Elchkind, um ihr Junges vor möglichen Gefahren (und dem
unmittelbaren Blick) zu schützen.
 

 
Das Muffelwild wurde erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts in Norddeutschland heimisch. Innerhalb des Geheges
ist es zwar an Menschen gewöhnt, jedoch muß sich der Fotograf vorsichtig und behutsam bewegen, um
keine Fluchtreaktionen aufkommen zu lassen. Zum Glück sind Hunde im Gehege nicht zulässig, so daß
diese Störungsquelle hier entfällt.
 

 
Das Damwild läßt sich abends sehr gut fotografieren, wenn nur noch wenige Besucher im Gehege sind
und als potenzielle Störquellen in Erscheinung treten können. Das schräg einfallende Spotlicht
ermöglicht dann eine attraktive Ablichtung von Mutter mit Kind.
 
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